
Phra Buddha Lertla Napalai - König Rama II
geboren 1766, regierte von 1809 bis 1824
König Phra Buddha Lertla Napalai, der zweite König der Chakri Dynastie, bestieg den Thron im Jahr 1809 und starb im Jahr 1824 im Alter von 58 Jahren. Während seiner Regentschaft vollbrachte er lobenswerte Taten und damit waren Friede und Harmonie das Zeichen dieser Zeit. König Phra Buddha Lertla Napalai hatte ein sehr friedfertiges Temperament und er vermied Gewalt, solange es eben ging.
John Crawfurd, der britische Botschafter in Thailand zu dieser Zeit, beschrieb Seine Majestät den König als »bemerkenswert für seine Gutherzigkeit und Freundlichkeit«.
Während seiner Regentschaft erlebte das Land eine Phase relativer Ruhe mit seinen Nachbarstaaten. Es war daher eine gute Zeit zum Aufbau des Landes und zur Festigung der Anstrengungen, welche sein Vater - König Rama I bereits begonnen hatte. König Phra Buddha Lertla Napalai verbesserte das Verwaltungssystem, unterstützte Religion und Kultur und führte eine Landreform ein, welche festlegte, dass es die Pflicht jeder Landbesitzers unabhängig von seinem sozialen Status sei, das Land zu kultivieren. Bei Nichtbeachtung drohte die Enteignung. Der König stellte explizit fest: »Alles Land - egal ob gross oder klein - muss dementsprechend sorfältig vermessen werden, um widerrechtliche Aneignung zu unterbinden«
White Elephant King - König Phra Buddha Lertla Napalai besass drei weisse Elefanten, welche als Wahrzeichen des Glücks galten. Die Leute nannten ihn deshalb auch den »White Elephant King«. Später wurde ein weisser Elefant in die thailaendische Nationalflagge aufgenommen.
König Phra Buddha Lertla Napalai war ein gläubiger Buddhist und vermied bei der Führung seines Hofes und seiner Familie jegliche Sünden. Er veröffentlichte eine königliches Dekret, in welchem denjenigen schwere Strafen angedroht wurden, welche sich beim Glückspiel wie Hahnenkampf oder Fischkampf beteiligten. Die Bestrafung bestand aus Prügelstrafe und anschliessender öffentlicher Zurschaustellung.König Phra Buddha Lertla Napalai erneuerte auch die Feierlichkeiten zu Visakha Bucha, dem Geburts-, Erleuchtungs- und Todestag Buddhas. Er überarbeitete die buddhistische Tripitaka durch Übersetzung von Pali in Thai damit die Menschen die heiligen Texte besser verstehen konnten. Er sandte auch eine Mission von Mönchen nach Sri Lanka, um den dortigen Buddhismus zu studieren.
Während seiner Regentschaft ordnete König Phra Buddha Lertla Napalai die Errichtung zahlreicher buddhistischer Tempel wie Wat Paichayont Polsape, Wat Molilok Gayaram, Wat Prudgasachet Staram und Wat Arunraja Vararam an. König Phra Buddha Lertla Napalai persönlich entwarf das wichtigste Buddha-Abbild im Hauptgebäude von Wat Arunraja Vararam. Prinz Narissara Nuvattiwongs bemerkte, dass dieses Buddha Abbild anmutiger sei und mehr Gesundheit und Freude ausstrahle als das vorherige aus der Zeit von König Rama I. Diese Temepel liegen in Thonburi und sind heute bekannte Sehenswürdigkeiten; allen voran Wat Arun, welcher heute eine der Hauptattraktionen von Bangkok darstellt und in der ganzen Welt bekannt ist.
Die Konstruktion von Wat Arun oder dem Tempel der Moergenröte, unter welcher Bezeichnung er besser bekannt ist, wurde erst fertiggestellt unter König Phra Nangklow, dem dritten König der Chakri Dynastie und dem dritten Sohn König Phra Buddha Lertla Napalai. Als Kunsthandwerker war König Phra Buddha Lertla Napalai vor allem ein vollendeter Meister der Holzschnitzerei. Die geschnitzten Hauptportale von Wat Rakang Kositaram und Wat Suthasanathep Vararam sind gute Beispiele seines Könnens. Beide Werke stellen lebendige Szenen der Bergwelt, des Waldes und von Tieren dar.
Ein brillianter Dichter - Viele seine Skulpturen in der Form von Gesichtsmasken entstammen von Charakteren aus dem Ramayana Epos. Sie werden permantent im Nationaltheater aufgefuürt. Er steigerte auch den ästethischen Wert der Bencharongwaren, welche mit den fünf Grundfarben weiss, schwarz, rot, gelb und grün gefärbt werden. Die Literatur erlebte während seiner Regentschaft eine Blütezeit. Er selbst schuf viele literarische Meisterwerke und verbesserte alte Verse und Tanzrythmen. Das Ramayana Thema wurde neu adaptiert für die öffentliche Aufführung.
König Phra Buddha Lertla Napalai tat viel zur Weiterentwicklung der Musik durch Verbesserung von Musikinstrumenten und durch neue Techniken des Spiels. Er selbst war ein begabter Musiker besonders auf der drei-seitigen Guitarre. Sein Lieblingsinstrument war die »Sor Sai Fah Fad« Guitarre. Er komponierte die bekannte Melodie »Bulan Loi Fah«, welche zeitweise als Königshymne genutzt wurde.
König Phra Buddha Lertla Napalai konzentrierte sich nicht nur so energisch auf die Förderung der Kultur auf grund seiner eigenen künstlerischen Neigungen, sondern auch, weil es dem Land die Kultur und Kunstwerke zurückgeben wollte, welche bei der Eroberung der alten Hauptstadt Ayutthaya durch die Burmesen zerstoert worden waren.
In den 16 Jahren seiner Herrschaft genoss das Königreich Harmonie, Frieden und Wachstum. Die Bevölkerung führte eine Leben im Einklang mit dem Buddhismus und den Wünschen ihres geliebten Monarchen, welche auf Güte und Frieden abzielten.
Seine vielen Beiträge zum Wohlergehen des Landes bestehen fort als lebende Erinnerungen an seine Güte. Es ist die Pflicht der Thailänder diese Erbschaft zu bewahren und ihre Loyalitaet zur Chakri Dynastie zu geloben.