
Phra Nangklao Chaoyuhua - König Rama III
geboren 31.03.1788, regierte von 1824 bis 1851
König Phra Nangklao Chaoyuhua, als König Rama III der dritte Regent der Chakri Dynastie, wurde im Alter von 37 Jahren gekröhnt. Zu dieser Zeit war Bangkok als neue Hauptstadt bereits 42 Jahre alt und einige Gebäude und Stadtanlagen bedurften der dringenden Restauration. Daher ringte König Rama III nach Handwerker aus dem ganzen Königreich zur Umgestaltung der Stadt. Nachdem die Arbeit erledigt war, erstrahlte die Stadt in neuem Glanz.
König Phra Nangklao Chaoyuhua war wirklich bewandert in Staatgeschäften und hatte ein Genie für Justiz und Handel. In Respekt vor seiner Fähigkeiten zur Sicherstellung der nationalen Wirtschaft wurde er bereits als junger Mann von seinem Vater mit der Führung des Hafens, des Aussenhandels und der Auslandsbeziehungen betraut.
König Phra Nangklao Chaoyuhua kannte sich bestens aus in allen Angelegenheiten des internationalen Handels und des Binnenhandels, zudem kannte er genau die saisonalen Gegebenheiten. Er war stets besorgt um die Aussenhandelsbilanz und achtete darauf, dass wertvolle Waren exportiert und Waren von hohem Gewicht importiert wurden, die eher dazu dienten die notwendige Tonnage für die Sampans auf ihrem Weg zurück zu gewährleisten. Er hatte es hinbekommen, im Ausland soviel Geld zu machen, dass sein Vater Koenig Rama II ihn »Chow Sua«, ein chinesicher Ausdruck für »Taipa«, den Handelschef nannte.
König Phra Nangklao Chaoyuhua legte eine aussergewöhnliche Freigiebigkeit und Höflichkeit an den Tag, welche ihm die Bewunderung der Menschen sowohl im Adel als auch im Bürgertum einbrachte. Als König Phra Nangklao Chaoyuhua starb, ernannte er sich nicht sofort zum Erbfolger. Der Krönungskonzil ernannte ihn - bis dahin als Prinz Chesdabodin bekannt - jedoch einstimmig zum Nachfolger von König Phra Nangklao Chaoyuhua.
König Phra Nangklao Chaoyuhua war sich bewusst über die Bedeutung von Wasserwegen und liess zahlreiche Kanäle ziehen, welche die wichtigsten Flüsse miteinander verbanden und heute noch zu sehen sind.
Auf religiösem Gebiet beschützte er alle Glaubensrichtungen, sei es Brahmanentum, Christentum, Hinduismus oder Sikhs. Es entwarf die wichtigsten Buddha Abbilder in den berühmten Tempeln Wat Suthat, Wat Suthat, Wat Parinayok und anderen.
König Phra Nangklao Chaoyuhua hielt Mönche und Novizen dazu an, buddhistische Schulen in Bangkok und in den Provinzen zu besuchen. Ein Ergebnis davon war, dass viele Titel in buddhistischer Theologie erworben wurden. Es wurde sich auch um die Angehörigen der Mönche und Novizen gesorgt. Diejenigen, welche den Mönchstatus verlassen wollten, konnten in der zivilen Verwaltung arbeiten.
König Phra Nangklao Chaoyuhua gab eine neue Fassung der buddhistischen Tripitaka heraus, welche grosse Verbreitung im ganzen Land fand. Er ging soweit, dass er Mönchen erlaubte, Räumlichkeiten in verschiedenen Schlössern zur Lehre des Buddhismus zu nutzen. Er überwachte auch das Verhalten der Mönche und liess einmal 500 von ihnen wegen Übeltaten bestrafen. König Phra Nangklao Chaoyuhua tauschte buddhistische Wissenschaft mit anderen Ländern, speziell mit Ceylon und Burma aus.
König Phra Nangklao Chaoyuhua war derjenige, welche die Erstellung der Wandmalereien mit Szenen aus der Ramayana Episode im Tempel des emeraldenen Buddha veranlasste.
Im Erziehungswesen unterstützte König Phra Nangklao Chaoyuhua jeden, der Talent zeigte. Als er feststellte, dass das aus der Ayutthaya Zeit überkommene Erziehungssystem für viele Kinder zu kompliziert war, ordnete er die Neuerstellung des Lehrbuches Chindamanee an, welches bis in die Regierungszeit von König Rama V Verwendung fand. Er machte Wat Phra Chettupon zum Zentrum der Wissenschaft in den Bereichen Literatur, Medizin, Buddhismus und Geschichte und liess auf dem Tempelgelände Heilpflanzen anbauen. Daher ist Wat Phra Chettupon als die erste thiländische Universität anzusehen.
In seiner Aussenplotik und in den Beziehungen zu anderen Ländern verfuhr König Phra Nangklao Chaoyuhua extrem vorsichtig. Er hatte die Eigenständigkeit und Integrität des Königreiches im Auge in einer Zeit, in welcher viele der Nachbarländer kolonialisiert wurden.
»Kriege mit Burma oder Vietnam sind Vergangenheit. Es sind die Farang, vor welchen Vorsicht angesagt ist und vor deren Tricks wir uns hüten müssen. Was immer wir auch an gutem für unser Land von ihnen lernen können, man sollte sich vor der unbedachten Übernahme ihres Lebensstils hüten.«
Diese Erkenntnis von König Phra Nangklao Chaoyuhua wurde auch von den nachfolgenden Königen gehört und sorgte mit dafür, dass Thailand bis auf den heutigen Tag frei und unabhängig geblieben ist.
Eines Tages machten Piraten die Küsten Thailands unsicher und griffen unschuldige Reisende an.König Phra Nangklao Chaoyuhua bekämpfte sie mit Kriegsschiffen und wandte drastische Massnahmen an bis schliesslich wieder Frieden im Golf von Siam einkehrte.
König Phra Nangklao Chaoyuhua verabscheute den Missbrauch von Opium und entliess jeden aus den königlichen Diensten, der mit Opium Kontakt hatte. In dieser Zeit wurde Opium über das Meer geschmuggelt und er entsandte Kanonenboote, um den Schmugglern das Handwerk zu legen. Das beschlagnahmte Opium wurde auf dem Phra Maine Gelände gegenüber des Grand Palace verbrannt. Die Metallbehälter wurden eingeschmolzen und zu Buddhastatuen verarbeitet.
Die wichtigste Tat
König Phra Nangklao Chaoyuhua war seine Sorge um die Thronnachfolge. Obwohl er viele Soehne hatte, welche für die Nachfolge in Frage kamen, dachte er doch mehr an die Fähigkeiten, welche ein folgender Herrscher benötigt, um das Wohlergehen des Königreichs sicherzustellen. In einer Rede sagte er: »Wenn irgend jemand in der königlichen Familie über die nötigen Fähigkeiten verfügt, der nächste König zu werden - in der täglichen Verwaltung, den religiösen Angelegenheiten und im Schutz der Bevölkerung als auch der Unabhängigkeit des Königreiches - dann soll er mein Nachfolger werden. Aber scheuen Sie sich nicht, Ihre eigene Entscheidung zu treffen - unabhängig von meinen Gefühlen. Alles, was ich verlange, ist, dass Sie nicht Ihre Konflikte mit Gewalt austragen, was unvermeidlich dem ganzen Volk schaden wird.«.